Die sogenannten D&O Vericherungen (Managerhaftpflichtversicherungen) lässt sich die Assekuranz teuer bezahlen. Sie werden in einer immer komplexeren und vernetzten Wirtschaftswelt immer wichtiger. Kein Großkonzern spielt gerne auf Risiko, wenn es darum geht seine Denker und Lenker in der facettenreichen Außenwelt alleine stehen zu lassen.
Ein schönes Beispiel zeigt die Deutsche Bank im Hinblick auf den LIBOR-Skandal. Es zeichnet sich ab, dass Haftung und Strafzahlungen auf das Kreditinstitut zukommt, und damit auch die D&O Versicherung in der Pflicht ist. Wer genau die Versicherung oder welches Versicherungskonsortium die Bank versichert hat, weiß keiner so genau bzw. es gehört zum Betriebsgeheimnis.
Versicherer werden bluten müssen
Eines steht aber fest: Einen großen Teil des Schadens durch manipulierte Zinssätze wird auf die Versicherer umgewälzt und abgewälzt. Auch wenn es wie sooft vor Gericht entschieden wird, so bleibt mit Sicherheit ein Großteil der Kosten bei der Assekuranz. Das Ausmaß ist nocht nicht exakt beziffert, es könnte aber sehr teuer werden. In Folge dessen ist allerdings auch klar, dass dieser Vorfall zum Anlass genommen wird, um die Prömien für D&O Versicherungen zu erhöhen. Damit setzt sich der Anstieg der Prämien in diesem Bereich weiter fort. Und das zu Recht, verfolgt man Expertenstimmen.
Lukrativ auf der einen – Mit Ärger behaftet auf der Anderen Seite
Das Geschäft mit der Managerhaftung ist ein umkämpfter Bereich. Allerdings sorgt er auch im laufenden Geschäft für viel Ärger. Statistiken besagen, dass auf 10 Policen ein Schadensfall kommt. Die aktuellen Policen mit den ausgehandelten Prämien, spiegeln in keinster Weise das hohe Marktrisiko wieder. Versicherer wie die Axa haben sich daher schon aus dem Markt zurückgenommen.
Moralisches Risiko in der D&O Versicherung
Das sogenannte moralische Risiko (Moral Hazard), dürfte nur Versicherungsexperten geläufig sein, spielt aber vor dem Hintergrund des LIBOR Skandals sicher eine große Rolle. Es bezeichnet die veränderte Sorgfaltspflicht und Vorsicht des Versicherten (hier des Managers) aufgrund einer bestehenden Versicherung. Das heißt der Manager geht womöglich Risiken ein, die er ohne Managerhaftungsversicherung nicht eingegangen wäre. Frei nach dem Motto: Im Zweifel bin ich ja versichert, also gehen wir das Risiko ein. Inwiefern die Assekuranz für Moral Hazard einen Risikoaufschlag eingerechnet hat, ist fraglich. Bei einer so immensen Schadenhöhe wird eine Art Selbstbeteiligung, die das moralische Risiko in der Praxis senkt, wohl auch nicht mehr ziehen.
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